Einscheiben-Sicherheits-Glas (ESG)

ESG erreicht man durch ein spezielles Herstellungsverfahren. Es ist schlagsicher und kann Ballwürfen und Hammerschlägen standhalten.
ESG ist ein thermisch vorgespanntes Glas. Die Vorspannung wird durch eine Wärmebehandlung des Glases erreicht. Der Herstellungsprozess von ESG besteht im raschen und gleichmäßigen Erhitzen einer Glasscheibe auf über 600 °C und dem anschließenden zügigen Abkühlen (Abschrecken) durch Anblasen mit kalter Luft. Die charakteristische Spannungsverteilung im Einscheiben-Sicherheitsglas bewirkt, dass die äußeren Flächen zum Kern hin unter Druckspannung, der eigentliche Kern des Glases jedoch unter Zugspannung steht. Beide Spannungen müssen zueinander im Gleichgewicht stehen, denn nur so ist der stabile Spannungszustand zu erreichen, der die Sicherheitseigenschaften von ESG gewährleistet.
Im Gegensatz zu herkömmlichem Glas, das im Bruchfall scharfkantige, dolchartige Glassplitter und -scherben bildet, entsteht bei ESG durch Zerstörung des Spannungsgleichgewichts ein engmaschiges Netz von kleinen, meist stumpfkantigen Glaskrümeln, wodurch die Verletzungsgefahr erheblich gemindert wird.


Zusätzlich zu dieser Sicherheitseigenschaft, zeichnet sich ESG durch weitere Vorzüge aus:
Erhöhte Biegefestigkeit - 50 N/mm˛ gegenüber 30 N/mm˛ bei Floatglas Erhöhte Stoß- und Schlagfestigkeit - nach DIN 52 337 (Pendelschlagversuch)Erhöhte Temperaturwechsel-Beständigkeit - (150 K statt 40 K bei normalem Floatglas) ESG-Glas ist auch mit Ornamentgläsern erhältlich. Bohrungen und Ausschnitte im Glas müssen bereits vor dem endgültigen Aushärten ausgeführt werden.